Donnerstag, 2. Juni 2011

Kloster Pernegg (Horn, NÖ)

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Pernegg
Burg und Frauenkloster
    

Burg Pernegg, wurde von den Formbachern während des Investiturstreites gegründet, wahrscheinlich schon 1075. 1112 wird es urkundlich genannt, im 15. Jhdt. abgebrochen. Schwerpunkt der Interessen war das Gebiet Pernegg, Geras, Drosendorf, (Rubertus et Almarus de Pernhec, Albero de Drozendorf, Hugo de Karelstete, Riwinus de Cizstersdorf, usw.). Graf Ulrich von Pernegg, Ulrich de Bernecke, (1122 -1278) hielt sich angeblich einen veritablen Harem (Vorwurf von Abt Berthold von Garsten) was letztlich zu seinem unrühmlichen Ende führte. (Anm. 33 u. 34  auf p.223 u. p.506, Heinz Dopsch, Österr. Geschichte 5, Die Länder und das Reich). 1153 konnte er, aus Reue über sein sittenwidriges Leben mit zwölf Frauen, ein Doppelkloster –  Prämonstratenserstift in Geras und – in Pernegg eine Frauengemeinschaft gründen. Vielleicht aber gab es vorher in Pernegg gar keinen Harem, sondern eine Frauengemeinde, die noch keiner Regel unterlag? Die Frauenklöster dürften ja einen lebenswichtigen Einfluß auf die Umgebung gehabt haben. So wäre ein Anreiz zur Gründung noch vor dem Einlangen einer offiziellen Erlaubnis gegeben. Nachdem es allgemein Anhaltspunkte auf das Vorhandensein vorchristlicher Einrichtungen in früheren Zeiten gibt, wäre so ein Verhalten nicht undenkbar. Auch gibt es Berichte über religiöse Sondergruppen, die als „Ketzer“ bezeichnet wurden. (Heinz Dopsch, Österr. Geschichte ÖG5 – Die Länder und das Reich, p. 61/62). Deshalb könnte ich mir zB. gut eine vorchristliche Institution ähnlicher Funktion vorstellen, was natürlich Unklarheiten punkto Auctorität belassen würde. Eine Frauengemeinde könnte daher als ketzerisch und als Harem bezeichnet worden sein.
     Das Frauenkloster Pernegg wurde 1584 aufgelassen.
 

 
Kloster Pernegg von St. Leonhard am Hornerwald aus gesehen (Geuga)
 
 

In der  Gegend könnten drei Sichtlinien interessant sein:

1. Sonnenburg – Hohenwerfen – Erla – Pernegg. (Frauenklöster)

2. Ötscher – Plankenstein – Bodendorf – Sandl/Weiglwarte – Ostra/Weißes Kreuz – Heimliches Gericht – Altenburg (Frauen) – Strögen – Gaisruck (Sicht zum Ötscher) – Pernegg Säbel – Pernegg Eckpunkt – Geras. (Pentagramm-System)

3. Flur „See“ am Seebodenberg (Seba?) bei Furth, nahe Göttweig – Laaberg bei Schiltern (ein Leeberg, d.h. Grabhügel?) – Donnerreith (Wald des Donar/Thor?) – Käferbigl (Käfer - Grab?) – Kirchturm Frauenhofen – Geißruck (Tabu-Ort?) – Säbel (Seba?) – ehem. Burg Pernegg (mit dem Harem) – Maria Schnee bei Zissersdorf. (Nord-Süd-Linie)






Noch eine Sage aus Pernegg, über die Flur Geißruck.
Die wilde Gais

     In dem Walde zwischen dem Alm- und Mödringbache bei Staningersdorf trieb sich vor vielen hundert Jahren eine Gais herum, die war so groß wie ein Hirsch, ganz schwarz und hatte große, glührote Augen und am Kopfe hörnene Schaufeln, die so scharf waren, wie ein Messer. Wer aber der Gais in den Weg kam, der fiel entweder vor Schrecken tot zu Boden, oder aber wurde von ihr totgestoßen, mit den Schaufeln zerschnitten und aufgefressen. Kein Mensch traute sich mehr in den Wald, obwohl dort das schönste Holz stand. Da entschloß sich ein fremder Jäger, der von weiß Gott woher gekommen war und von dem Untier gehört hatte, die Gegend von der wilden Gais zu befreien.
     Er schnitt sich einen armdicken Haslinger ab, machte drei Kreuze hinein und ging in den Wald. Die Leute wollten ihm abraten, aber er ging doch. Kaum war er am Berge oben, als ihm die Gais entgegensprang. Er aber schwang seinen Haslinger gegen sie, worauf sie kehrt machte und in einer Erdhöhle verschwand. Der Jäger ging ihr nach, als er aber zu der Höhle kam, kroch ein schwarzer Hirschkäfer heraus, der laut brummend davonflog. Die Höhle war aber leer. Seit der Zeit ist die Gegend von der wilden Gais befreit geblieben. Der Bergrücken, wo sie hauste, heißt aber noch heute der Geißruckberg. (Text aus der Gemeindekanzlei)


Die wilde Gais flüchtet als Hirschkäfer

In der Gemeindekanzlei wurde mir eine interessante Studie gezeigt.
Ein medizinischer Vergleich  von Skeletten aus den Karnern von Pernegg und Eggenburg
läßt auf eine etwas friedlichere Vergangenheit in Pernegg schließen.  -
-  Es fanden sich Beweise für soziales Verhalten,
auch versehrten und hilfsbedürftigen Personen gegenüber.




Über  Ziel, Methode, Angaben in den Tabellen.



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