Freitag, 20. Mai 2011

Der Große Bodenberg

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Der Große Bodenberg beim Stift Heiligenkreuz
       (Bodenbergsystem Punkt F)
 
war auslösend für die Untersuchung des Bodenberg - Systems. Er wird von der Verlängerung einer meiner „Pentagramm-Linien“ beinahe berührt und ist durch die Nähe zu dem bedeutenden Zisterzienserstift und durch seine Höhlen (vielleicht Opfergaben?) besonders interessant. Von hier aus wurde ja auch Stift Zwettl im Waldviertel gegründet.

Der Große und davor der Kleine Bodenberg, beide direkt hinter dem Stift.
Hinter der Kirchturmspitze der Ebenberg
(Muschelkalksteinbruch für die erste Steinkirche).

     Der Große Bodenberg bei Heiligenkreuz liegt nur etwas abseits der Pentagramm-Linie Kollmitz – Absdorf – Sankt Christophen – Sonnenberg (zwischen Hornstein und Eisenstadt).


Die Höhlen am Bodenberg beim Stift Heiligenkreuz


     Das Kalkgebirge scheint innen zerklüftet zu sein. An der Nordflanke sind die Eingänge zu drei Höhlen zu finden. Bei einer kleinen Öffnung hatte ich den Eindruck, daß Luft in den Berg einströmt. Es dürfte sich um den Eingang zum Östlichen Bodenbergschacht handeln. Auf einer der beiden Gipfelkuppen steckt ein kleineres, gebundenes Astkreuz in einer Pyramide aus Feldsteinen. Knapp unterhalb wurde ein vergitterter Schlund gefunden, aus dem die offenbar im Bergesinneren erwärmte Luft austritt. Da die Außentemperatur deutlich unter 0° lag, konnten leichte Dunstschwaden beobachtet werden. Es ist dies der Einstieg zum Westlichen Bodenbergschacht.   Eine dritte Höhle,  die Bodenbergkluft, befindet sich etwa in halber Höhe des ziemlich steilen Nordhanges in einem Felsenturm. Beim ersten Besuch strich gerade eine hellgraue Eule ab. (Weiß man vielleicht von Opfergaben?)



März 2004. In einer Kopie, die offenbar dem Beiheft 29 zur Zeitschrift „Die Höhle“ (1982) folgt, finde ich zufällig:

Mit den beiden Bodenbergschächten (108 m Länge, -38,5 m bzw. 67 m, -47m) besitzt die Teilgruppe 1913 die tiefsten Schachthöhlen des Wienerwaldes. Im Gipfelbereich des Bodenberges wird lt. Plöchinger (1970) Wettersteindolomit und Wettersteinkalk ausgewiesen.

Östlicher Bodenbergschacht (Großer Bodenbergschacht, Meixnerschacht, Unterer Bodenbergschacht)
Sh 470 m, L 67 m, H -47 m, Dolomit. Etwa 80 m vom Gipfel des Großen Bodenberges, etwa in Richtung 22°. Wetterwegsamer Zusammenhang zum westlichen Schacht vermutet. Sagen: Verbindung zur Sakristei des Stiftes Heiligenkreuz. Eule fliegt in einen Schlund ein und beim anderen Schacht wieder aus.

Westlicher Bodenbergschacht (Kleiner Bodenbergschacht, Moudryschacht, Moudrykluft)
Sh 495 m, L 108 m, H –38,5 m, Dolomit. Etwa 25 m vom Gipfel des Großen Bodenberges in Richtung ca. 338°. Sagen wie oben.

Bodenbergkluft
Sh 410 m, L 6m, bis 2m hoher, schmaler Kluftgang, Gutensteiner Kalk. Etwa 300° vom Gipfel des Großen Bodenberges.

Senkrechte Längsschnitte durch die beiden Bodenbergschächte aus dem Skriptum

Mittlerweile wurden im Westlichen Bodenbergschacht weitere Gänge bis zu einer Tiefe von 54 m erforscht. Ob dabei auch archäologisches Material entdeckt wurde (Opfergaben o.ä.), konnte ich nicht erfahren. Es wurden auch überwinternde Nachtfalter, „Zackeneulen“ (Scoliopteryx libatrix) [Höhlentier 2010], angetroffen.

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Bodenberg-System  Kurzbeschreibung
Geschichte von Sittendorf und Stiftungsurkunde von Heiligenkreuz (auch Flurnamen). 

Das Weiße Kreuz (48.0492 / 16.1531, WGS84) steht an der ursprünglichen Grenze des Stiftes (Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f7/Heiligenkreuz_9184.jpg )

Interessant könnte auch die Bemerkung über das Fundament des Glockenturmes im Stift Heiligenkreuz sein (Wehrturm? Aus welcher Zeit?): wiki-Diskussion 



Fotos Romantiker
 Über Korrekturvorschläge, Anregungen, Rückmeldungen werde ich mich jederzeit sehr freuen

2 Kommentare:

  1. Danke für die interessanten Infos. Wo kann man die erwähnten Sagen nachlesen ...? mfg

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  2. Die Sage von der Verbindung zur Sakristei und dem Eulen-Durchflug stammen aus der Kopie, wie oben angegeben (Wahrscheinlich Beiheft 29 zur Zeitschrift „Die Höhle“ (1982)). Bei Gesprächen mit Einheimischen wurde die Sage von der Verbindung zur Sakristei auch erwähnt. Zusätzlich hörte ich von einer Figur, die von Besuchern als Schwarze Madonna bezeichnet wurde, deren dunkle Hautfarbe aber vom Kerzenruß herrühren soll. Genauere Angaben sind mir auch (noch) nicht bekannt.
    Danke für die Anfrage!
    Mit freundlichen Grüßen

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